Dezember 26, 2025
Viele Nutzer möchten die neuesten Funktionen der Entwickler-Version (Development Build / Nightly) ausprobieren, ohne ihre stabile Arbeitsumgebung zu gefährden.
Das Problem:
Standardmäßig nutzen alle Darktable-Versionen denselben Konfigurationsordner. Wenn du eine neuere Version startest, aktualisiert sie deine Datenbank. Deine ältere, stabile Version kann diese Datenbank dann nicht mehr lesen.
Die Lösung:
Wir müssen der Test-Version befehlen, einen eigenen Konfigurationsordner zu verwenden. Das geht über den Startparameter --configdir.
Hier ist die Anleitung für alle Betriebssysteme.
1. Vorbereitung (Für alle Systeme)
Bevor du beginnst, solltest du wissen, wo deine aktuellen Konfigurationsdateien liegen, falls du Backups machen möchtest:
- Windows:
C:\Users\[DeinName]\AppData\Local\darktable - macOS:
~/.config/darktable - Linux:
~/.config/darktable
2. Anleitung für Windows
Unter Windows ist dies am einfachsten über eine Verknüpfung zu lösen.
- Installieren: Installiere deine stabile Version ganz normal. Lade die Dev-Version herunter (meist eine ZIP-Datei oder ein Installer) und installiere sie in einen anderen Ordner (z. B.
C:\Programme\darktable-dev). - Verknüpfung erstellen:
- Gehe in den Ordner der Dev-Version.
- Rechtsklick auf
darktable.exe-> „Senden an“ -> „Desktop (Verknüpfung erstellen)“.
- Parameter hinzufügen:
- Rechtsklick auf die neue Verknüpfung auf dem Desktop -> Eigenschaften.
- Im Feld „Ziel“ steht der Pfad zur exe. Füge ganz am Ende (nach den Anführungszeichen) ein Leerzeichen und dann folgenden Text hinzu:
--configdir "C:\Users\DEIN_NAME\AppData\Local\darktable-dev" - Ersetze
DEIN_NAMEdurch deinen Windows-Benutzernamen.
- Starten: Wenn du nun diese Verknüpfung startest, legt Darktable einen komplett neuen, leeren Ordner für Einstellungen und Datenbank an. Deine stabile Version bleibt unberührt.
3. Anleitung für macOS
Auf dem Mac ist es etwas kniffliger, da Apps „Pakete“ sind. Wir nutzen den „Skripteditor“, um einen sicheren Starter zu bauen.
- Installieren:
- Installiere die stabile Version in „Programme“.
- Lade die Dev-Version herunter, benenne sie um in
darktable-dev.appund schiebe sie ebenfalls in „Programme“.
- Starter bauen:
- Öffne die App „Skripteditor“ (über Spotlight suchen).
- Kopiere diesen Code hinein: do shell script „/Applications/darktable-dev.app/Contents/MacOS/darktable –configdir ~/.config/darktable-dev“
- Speichern:
- Gehe auf Ablage > Exportieren.
- Gib einen Namen ein (z. B. „Start DT Dev“).
- Wähle bei Dateiformat:
Programm(Application). - Speichere es auf dem Desktop oder im Dock.
- Starten: Nutze ab jetzt dieses Icon, um die Dev-Version sicher zu starten.
4. Anleitung für Linux
Linux-Nutzer sind meist vertraut mit dem Terminal, aber auch hier kann man sich einen Starter (.desktop file) bauen.
- Installieren: Installiere die Dev-Version (z. B. aus dem Master-Repo oder als Flatpak/AppImage).
- Starten per Terminal (zum Testen): darktable –configdir ~/.config/darktable-dev
- Dauerhafte Lösung (Desktop Icon):
- Kopiere die Datei
/usr/share/applications/darktable.desktopnach~/.local/share/applications/darktable-dev.desktop. - Öffne die neue Datei mit einem Texteditor.
- Ändere die Zeile
Name=zuName=Darktable Dev. - Ändere die Zeile
Exec=zu:Exec=/usr/bin/darktable --configdir ~/.config/darktable-dev %U
(Pfad zur Binary ggf. anpassen).
- Kopiere die Datei
Wichtige Hinweise
- Bilder: Die Dev-Version startet „leer“. Du siehst deine Bilder nicht. Das ist gut so! Du musst Bilder neu importieren oder deine Datenbank (
library.db) aus dem alten Ordner in den neuen kopieren (auf eigene Gefahr). - XMP-Dateien: Wenn du in der Dev-Version Bilder bearbeitest, schreibt sie XMP-Dateien (Sidecars). Vorsicht: Wenn du diese Bilder später in der alten, stabilen Version öffnest, kann es sein, dass die Bearbeitungen verloren gehen oder Fehler werfen, da die alte Version die neuen Funktionen der XMP-Datei noch nicht kennt.
- Empfehlung: Nutze für Tests mit der Dev-Version am besten Kopien deiner Bilder oder einen separaten Ordner.
