Letztes Update: November 28, 2025
Die Königsdisziplin.
In Darktable kannst du fast jedes Modul auf das ganze Bild anwenden – oder nur auf einen Teil. Dafür nutzen wir Masken. Doch Darktable unterscheidet hier streng zwischen zwei Arten, und genau hier stolpern die meisten.
Hier ist der Guide, damit du nicht verzweifelst.
Schritt 0: Wo finde ich die Masken?
Das Geniale an Darktable: Jedes Bearbeitungs-Modul hat eine eingebaute Masken-Funktion. Egal ob Belichtung, Farbbalance oder Schärfen – du findest die Steuerung immer am selben Ort.
Ganz unten in jedem Modul findest du eine Leiste namens „Überblenden“ (Blending). Klicke darauf, um sie auszuklappen (falls sie nicht schon offen ist).
Dort siehst du 5 kleine Icons. Das ist dein Startpunkt:
- Aus (Off): Das Modul wirkt auf das ganze Bild (Standard).
- Gleichmäßig (Uniform): Das Modul wirkt auf das ganze Bild, aber du kannst die Deckkraft regeln (wie ein „Opazitäts-Regler“ in Photoshop).
- Gezeichnete Maske (Drawn mask): Das Icon mit dem Stift. Wähle dies, wenn du selbst malen willst.
- Parametrische Maske (Parametric mask): Das Icon mit den Reglern. Wähle dies, um nach Helligkeit oder Farbe auszuwählen.
- Gezeichnet & Parametrisch: Das Icon mit Stift & Reglern. Die Kombination aus beidem.
Sobald du eines dieser Icons anklickst, öffnen sich die entsprechenden Werkzeuge direkt darunter.
1. Gezeichnete Masken (Der Pinsel)
Das ist der einfache Teil. Du malst manuell, wo der Effekt hin soll.
- Pinsel: Zum freien Malen.
- Kreis/Ellipse: Für Gesichter oder Vignetten.
- Verlauf: Um z.B. den Himmel abzudunkeln.
- Pfad: Um komplexe Objekte genau auszuschneiden.
Wichtiger Shortcut:
Wenn du eine Form (z.B. Kreis) platziert hast, fahre mit der Maus über die Linie und nutze das Mausrad + Shift, um die Kante weicher zu machen (Ausblenden). Das verhindert harte Übergänge.
2. Parametrische Masken (Die Automatik)
Hier wird es spannend – und hier liegt die Falle.
Statt zu malen, sagst du Darktable: „Wähle alles aus, was hell ist“ oder „Wähle alles, was rot ist“.
Die Falle: Die 4 Dreiecke (Input/Output)
Wenn du eine parametrische Maske öffnest (z.B. den Reiter „L“ für Helligkeit/Luminanz), siehst du oben und unten kleine Dreiecke. Das ist kein normaler Schieberegler!
Stell es dir als Trapez vor:
- Die gefüllten Dreiecke (innen): Alles zwischen diesen beiden Punkten wird zu 100% ausgewählt.
- Die leeren Dreiecke (außen): Alles außerhalb dieser Punkte wird gar nicht ausgewählt.
- Der Bereich dazwischen: Hier wird der Effekt sanft ausgeblendet (weicher Übergang).
Der häufigste Fehler:
Die Dreiecke liegen zu nah beieinander. Das erzeugt extrem harte, pixelige Kanten im Bild.
- Lösung: Ziehe die äußeren (leeren) Dreiecke weit weg von den inneren. Je breiter der Abstand, desto weicher und natürlicher ist der Übergang.
3. Kombinierte Masken
Du kannst beides mischen!
- Beispiel: Du willst nur das rote T-Shirt einer Person ändern.
- Schritt 1: Nutze eine parametrische Maske (Farbe), um alles Rote im Bild zu wählen. (Problem: Ein rotes Auto im Hintergrund wird auch gewählt).
- Schritt 2: Nutze zusätzlich eine gezeichnete Maske (Kreis) um die Person.
- Ergebnis: Der Effekt wirkt nur dort, wo „Rot“ UND „Kreis“ zusammentreffen.
4. Siehst du nichts? (Der gelbe Button)
Oft weiß man nicht, was man gerade eigentlich ausgewählt hat.
- Klicke unten rechts im Modul auf das Symbol „Maske anzeigen“ (Kreis mit Strichen).
- Deine Auswahl wird nun knallgelb überlagert. Alles was gelb ist, wird bearbeitet. Alles was grau bleibt, wird nicht angefasst.
5. Der Masken-Manager (Recycling)
Links im Panel findest du den „Masken-Manager“.
- Hier werden alle Formen gespeichert, die du jemals gezeichnet hast.
- Der Trick: Du kannst eine Maske, die du im Modul „Belichtung“ für den Himmel gemalt hast, im Modul „Farbbalance“ einfach wiederverwenden (Rechtsklick auf den Namen der Maske -> „Zur aktuellen Gruppe hinzufügen“). Du musst nie zweimal malen!
Profi-Tipp: Masken weichzeichnen
Wenn deine Maske trotz weicher Kanten noch fleckig aussieht (passiert oft bei parametrischen Masken im Himmel):
- Gehe im Masken-Menü ganz nach unten zu „Maskenverfeinerung“.
- Erhöhe den Radius bei „Weichzeichnen“. Das macht die Maske unscharf und lässt den Effekt viel organischer wirken.


